Besuch aus Altamira
Durch den Bau der Brücken im Jahr 1993 konnte sich das Bergdorf Altamira erheblich weiterentwickeln - es blühte sichtlich auf. Außer dem Brückenprojekt unterstützten wir den Aufbau und die Erweiterung der Schule, so dass dort mittlerweile alle Jahrgänge bis zum kolumbianischen „Abitur“ geführt werden. Auch wurde mit unserer Unterstützung eine Bäckerei eingerichtet, die bis heute erfolgreich als Kooperative arbeitet und so mehrere Familien ernährt. Durch diese erfolgreichen Projekte besteht eine sehr enge persönliche und emotionale Bindung unserer Gruppe zu dem Bergdorf Altamira. Bei jeder Reise nach Kolumbien war der Besuch von Altamira ein wichtiger Höhepunkt. Auch im Jahr 2014 besuchten wir wieder Altamira und wurden dort sehr herzlich empfangen. Durch den direkten persönlichen Kontakt mit Schülern, Lehrern und den verantwortlichen Ordensschwestern entstand diese Idee. Eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern aus Altamira, die betreuende Lehrerin sowie die in Altamira verantwortliche Schwester des Ordens Madre Laura waren vom 28. April bis zum 9. Mai 2016 in Lehrte zu Gast. Die Unterbringung erfolgte in Familien, so dass die Teilnehmer direkt erleben konnten, wie wir in Deutschland leben. Wir erlebten gemeinsam ein interessantes und abwechslungsreiches Programm:
- Empfang beim Lehrter Bürgermeister Klaus Sidortschuk im Rathaus (Presseartikel im Marktspiegel)
- Treffen mit KolumbianerInnen/SüdamerikanerInnen in Lehrte und Hannover
- Besuch der Autostadt und des Volkswagenwerks in Wolfsburg
- Stadtführung in Hannover
- Treffen mit deutschen Jugendlichen
- Besichtigung des Doms in Hildesheim
- Ausflug an die Nordseeküste
Ziel des Jugendaustauschs war es, das gegenseitige Verständnis für die jeweils andere Kultur, das Zusammenleben und Arbeiten zu verbessern. Die Jugendlichen konnten ihr persönliches Bild von Deutschland und dem Leben hier mitnehmen und an ihre Mitschüler und Freunde in Kolumbien weitergeben. Auf der anderen Seite können die Gastgeberfamilien, die Mitglieder unserer Gruppe und die Teilnehmer an den Veranstaltungen im Rahmen des Besuchsprogramms in Deutschland nun besser verstehen, wie die Lebensumstände der Jugendlichen in den armen Regionen Kolumbiens – hier in Altamira – tatsächlich sind. In den 10 ereignisreichen Tagen haben sich wirkliche Freundschaften entwickelt. Die persönlichen Gespräche mit den Schwestern waren sehr gut und wichtig für die Intensivierung der Zusammenarbeit. Zwei konkrete Projektideen sind entstanden:
- Durch die Anschaffung eines Kaffeerösters in Altamira soll die laufende Herstellung und Vermarktung des Kaffees aus Altamira verbessert werden, um so den Bauernfamilien eine gesicherte Lebensgrundlage zu ermöglichen.
- In Popayán haben die Schwestern ein Internat gebaut, in dem insbesondere indigene Jugendliche während des Studiums an der Universidad del Cauca in Popayán untergebracht und verpflegt werden können. Patenschaften zur Übernahme der Interanatskosten sollen Jugendlichen - auch aus unserer Besuchsgruppe - im Anschluss an die Schule ein Studium ermöglichen.
Dieses Besuchsprojekt hat sich gelohnt. Wir freuen uns, dass alles so gut geklappt hat und danken allen Spendern und Sponsoren, die dies möglich gemacht haben:
- Diözesanstelle Weltkirche des Bistums Hildesheim
- Katholischer Fonds
- Spenden der Mitarbeiter und des Vorstands der GIS AG, Hannover
- Viele private Spenderinnen und Spender